It happens to the Best.

Warum fällt einem eigentlich erst so 2-24 Stunden später eine passende Retourkutsche ein?

Letztens im kleinen Biomarkt um die Ecke. Ich an der Kasse, stelle meine Einkäufe organisiert drauf (fest Verpacktes als erstes, die weichen oder leicht kaputtgehenden Sachen, wie Obst und Gemüse oder Eier als letztes). Die Gedanken schon beim nächsten To Do auf der Liste. Die „Dame“ hinter mir war dann wohl der Meinung, dass ich zu viel Platz auf dem Band in Anspruch nehme und hat kurzerhand meine Sachen mit dem Trenner zusammen geschoben, damit sie ihre Sachen drauf legen konnte.

Da hat sich bei mir ein Schalter umgelegt und ich hab sie angefahren, was das soll. Sie kann ja wohl noch einen Moment warten, bis das Band weitergeht, oder? Sie schnauzt zurück, was ich denn hab, sei doch nix passiert. Und – hier kann ich mich nicht mehr genau erinnern – antworte, dass es eine Unverschämtheit sei. Es ging dann noch 1-2 mal hin und her. Und dann .. ja dann wird sie laut, sehr laut und sagt „Jetzt ist aber Schluß!“. Und was mach ich? Ich schweige betreten und sage nix. NIX.

Wie gesagt. 2-24 Stunden später fiel mir einiges dazu ein.

Wer laut wird, dem gehen die Argumente aus.
Ich bin nicht Ihre Tochter. Wenn Sie jemanden anschreiben wollen, gehen Sie nach Hause und suchen sich da jemanden aus.
Sie hätten mich ja auch einfach fragen können, ob ich meine Sachen etwas zusammen schiebe.
Menschen wie Sie kotzen mich an. Ohne zu fragen nehmen Sie sich einfach, was sie denken, das ihnen zusteht. Sie wählen bestimmt auch die FDP.

Es gab noch mehr. Da Gedanken jedoch frei sind, das geschriebene Wort aber nicht, behalte ich das lieber für mich.

Wie gesagt, 2-24 Stunden später war ich die Ruhe in Person, respektvoll doch scharfzüngig in meinen Antworten, immer im Wissen, dass ich mich [Achtung: Sarkasmus] NIE, in KEINEM Fall, auf eine Stufe mit „so jemanden“ stellen werden [Sarkasmus Ende]. Kleine Anmerkung am Rande, wir haben uns gegenseitig entschuldigt und uns ein schönes Wochenende gewünscht.

Schlagfertigkeit ade.

Auf den Mund gefallen bin ich ja mal so gar nicht. Aber in dem Moment, als sie laut wurde, habe ich mich schlagartig ein paar Jahrzehnte zurückversetzt gefühlt. Mama und Papa streiten, werden laut, schnauzen die Kinder an und wir Kinder ziehen uns zurück, nur um ja nicht aufzufallen, um vielleicht noch eine gewischt zu bekommen.

Genau. so. war. es. Ich bin in Schockstarre gefallen. Ich wollte nicht auffallen.

2-24 Stunden später und ich schäme mich vor mir selbst, dass ich – Mitte 50 – wie ein kleines, verängstigtes Kind dieser Konfrontation aus dem Off nicht gewachsen gefühlt habe, auf einer erwachsenen Ebene, in diesem Moment im Hier und Jetzt. Wie so ne blutige Anfängerin.

Alte Muster.

Ich kann mir verzeihen. Es wird bestimmt nicht das Letzte Mal sein, dass mir sowas widerfährt. Das nächste Mal werde ich hoffentlich ein wenig mutiger sein, um aus meinen alten Mustern ausbrechen zu können

Denn egal, wie alt man ist. Die alten Muster sind da und schaffen es immer wieder, an die Oberfläche zu kommen. Es ging nie darum, sie zu löschen, sondern immer nur darum, sie anzuerkennen, daraus zu lernen und das Beste für sich daraus zu machen.

Yoga, ob ich selber praktiziere oder unterrichte, hilft mir, mich auf Unvorhergesehenes vorzubereiten. Es hilft mir, mit dem Frust umzugehen, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es gerne hätte. Mutig zu sein, wenn ich nicht weiß, wo das Ganze hinführt. Denn das Leben ist nicht immer nett zu mir. Doch ich kann lernen, nett zum Leben zu sein. Vor allen Dingen aber auch zu mir selbst.

Alte Muster erkennen und es beim nächsten Mal besser machen. Auch auf der Matte. Sei nett zu dir, wenn es wieder heißt …

Physio meets Yoga.

Danke, dass ich dich auf deinem (Yoga-) Weg begleiten darf.

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